Abt.: Autobahn

Vom Ottomotor zum Beamen

Es ist sehr interessant zu beobachten, wie sich der Individualverkehr in der nächsten Zeit verändern wird. Da entstehen revolutionäre Konzepte und solche, die erstaunlich rückständig sind.

Wir haben unseren Experten für Paleofuturologie, Paul Balthasar, befragt, mit welchen Verkehrskonzepten wir die nächsten Jahre zu rechnen gehabt haben werden.

Ein erstes Erstaunen - und da werdet ihr mir recht geben müssen - nötigt mir das fliegende Auto aus der Vergangenheit ab.

Blade Runner (2019)

Bereits 2019 gab es Autos, die mühelos die Schwerkraft überwinden konnten. Sagt man dazu noch Auto? Weil Auto impliziert irgendwie ein straßengebundenes Verkehrskonzept. Und was fliegt... ist nicht straßengebunden.

Demolition Man (2032)

Kaum ein Dutzend Jahre später ist der Antigrav-Antrieb in Vergessenheit geraten oder aus der Mode gekommen.

Fröhlich Texte aus antiquierten Werbespots längst vergangener Zeiten rezitierend zuckelt man wieder mit Elektromobilen durch die Stadt.

Total Recall (2084)

Die Weiterentwicklung des Individualverkehrs stockt über Jahrzehnte.

Sehen wir uns den innerstädtischen Verkehr auf dem Mars an. Während zwischen den Planeten mit Raumschiffen navigiert wird, die einen Kurztrip zum roten Planeten ermöglichen, fährt der Urlauber anschließend mit ernüchternd altmodischen Autos herum. Strombetrieben immerhin, aber eben noch Autos mit Gummireifen und konventionellem Antrieb.

Auf dem Gebiet der Fahrassistenten lässt sich eine Weiterentwicklung feststellen. Man muss nicht mehr selbst das Steuer, respektive den Joystick führen. Das übernehmen gut gelaunte Roboter.

Das fünfte Element (2214)

Nach weiteren hundertdreißig Jahren hat man den Antigrav-Antrieb komplett überarbeitet. Wahrscheinlich aus der Not heraus. Um den totalen Verkehrskollaps zu vermeiden, kann die Situation in der Vertikalen etwas entzerrt werden. Auf mehreren Ebenen schweben und fliegen "Autos" mit "Schiffen" um die Wette.

Raumschiff Enterprise (2265)

Richtig revolutionär ist allerdings erst die Technik des Beamens. Erfunden wurde sie bekanntlich von einem Herrn Gene Roddenberry. Einfach aus dem Grund, weil er sich nicht vorstellen konnte, wie eins der von ihm entworfenen interstellaren Raumschiffe auf der Erde oder einem entfernten Planeten landen könnten.

Die größte Herausforderung beim Beamen ist die genaue Analyse und Erfassung des zu beamenden Körpers. Schließlich soll sich der Körper nicht zur Hälfte in einer Steinmauer materialisieren. Das führt sonst zu unangenehmen Situationen.

Weniger bekannt hingegen ist, dass das Beamen in der Medizin schon eine Rolle spielte, lange bevor die Enterprise zu ihrer ersten Reise aufgebrochen ist.

Transplantationen

Die Transplantationstechniken erschöpften sich lange darin, Körper auf zu schneiden, Dinge zu entfernen und andere Dinge in den Körper zu applizieren. Dabei wurden die Transplantate immer weiter perfektioniert und auch die Instrumente zum Aufschneiden haben sich weiter entwickelt. Aber es wurde eben immer aufgeschnitten, was langwierige Heilungsprozesse verursachte.

Mit etwas Übung ist es ein Leichtes, einen Körper um einen anderen herum zu Beamen. Etwa um ein künstliches Hüftgelenk. Der kaputten Knochen wird nicht mit gebeamt. Diebeinst langwierige Prozedur ist in Sekunden erledigt.

Fettzellen

Auch in der Schönheitschirurgie hat das Beamen rasch Einzug gehalten. Anstatt Fettzellen aufzulösen und dann abzusaugen, kann der Patient ganz einfach ohne seine Fettzellen aus dem Sprechzimmer des Arztes heraus gebeamt werden. Die Fettaugen auf dem Fußboden können dann aufgewischt werden.

Leerer Magen nach dem Essen

Schließlich hat das Beamen auch in der Gastronomie Einzug gehalten. 10, 15, was sage ich, Menues mit 150 Gängen können angeboten werden, wenn nach jedem Gang schlicht der Mageninhalt direkt in die Kanalisation gebeamt wird. Man kann sich quer durch die Wein- und Whiskeykarte trinken. Bevor der Alkohol zu wirken beginnt, ist er schon lange weg gebeamt.

Jetzt bin ich wohl etwas abgeschweift... geschwiffen... geschwoft... egal.

EMAZ goes to Hollywood

Wir haben weder Kosten, noch Mühe gespart und haben diesen Artikel verfilmen lassen.