Lavendelkäse

Schabernack mit Käse

Seit Jahrtausenden ist die Milch fester Bestandteil der menschlichen Speisekarte. Frisch als Getränk oder durch allerlei Finessen haltbar gemacht.Quark, Joghurt, Käse. Dem einen ein Graus, der anderen Labsal.

Im Kühlregal findet sich eine schier unübersehbare Vielfalt an Milchprodukten . Mithilfe der pharmazeutischen Industrie ist hier der Phantasie kaum eine Grenze gesetzt.
Milch und Zitrone? Das flockt, das ist bäh. Das kann aber immer noch irgendwie als Fruchtquark funktionieren. Tut man halt Zucker rein.

Käse und Fleisch? Da hat die Lebensmittelaufsicht was dagegen. Gut, dann wird der Käse eben geräuchert. Hat dann was von Schinken.

Käse und Kräuter? Warum nicht. Bockhornklee im Käserund kann etwas feines sein. Wiesenkräuter auf der Rinde? Warum nicht.

Und jetzt das: Lavendelkäse.

Als experimentierfreudiger Gourmet möchte man sich selbst ein Urteil bilden.
Sicher, Lavendel in voller Blüte duftet fein und erstrahlt in froher Farbe. Gedanklich mag das mit dem Duft eines reifen Käses nicht ganz in Einklang zu bringen sein. Doch keine falsches Zaudern, der Zunge möcht' ich das Urteil überlassen.

Abgepackt in Plastikfolie erstrahlt der Käse in kräftiger Farbe. Einer Farbe, die beim besten Willen nicht aus der Blüte des Lavendels gewonnen werden kann. Und wenn, dann wäre das Pigment kostbar wie Gold und nicht im Sortiment des Discounters zu finden. Da mag die Palette der Lebensmittelcolorateure zum Einsatz gekommen sein.

Beherzt das Messer genommen und ... wie durch Gummi. Die Konsistent: Gummi. Das Aussehen: Gummi. Hineingebissen: Gummi.
Da ist nichts herzhaft, da ist nichts Lavendel. Und ganz ehrlich, da ist auch nichts von Käse.

Empfehlung? Weg damit. Das braucht kein Mensch.