Abt.: GEZ abschaffen

Rundfunkgebühren

Mir spült es ja immer wieder so Beiträge in meine Timeline, die auf die Abschaffung der Rundfunkgebühr abzielen. Von Freunden und von Fremden. Von Leuten, die das vielleicht ohne weiter nachzudenken verbreiten. Und von Schwurblern, die... ach, lassen wir das.

Es gab eine Zeit, da habe ich mir auch überlegt, was das mit diesen Zwangsgebühren soll und wie ich die irgendwie umgehen könnte. Letztlich nutzte ich die Öffentlich Rechtlichen tatsächlich nicht. Weder hatte ich einen Fernseher, noch ein Radio. Auch keinen Computer mit Internetzugang. Gut, im Tuner der Stereoanlage war doch ein Radio mit drin. Bis heute weiß ich nicht, warum in einem Tuner auch ein Radioteil mit drinnen sein muss.

Dazu muss ich erklären und betonen, in diesem Öffentlich Rechtlichen Rundfunk gab es nichts, aber auch gar nichts, was mich interessieren hätte können. Nicht die Musik. Nicht die Nachrichten. Nicht den Verkehrsfunk. So war das. Bei mir. Irgendwann Anfang der 90ger.

Ich war jung. Ich war naiv. Ich hatte noch keine Ahnung. Und die Privaten ... weia.

Heute bin ich nur noch naiv. Und die Privaten ... doppel weia.

Heute muss ich sagen, die Öffentlich Rechtlichen sind ein letztes Bollwerk gegen die allgemeine Verdummung.

Die Verdummung durch die - weia - Privaten.
Die Verdummung durch fake news.

Und ja... oder besser: nein, sie haben weder die Wahrheit, noch sonst irgendwas gepachtet. Sie haben lediglich die Möglichkeit, Inhalte zu produzieren, die nicht von Werbekunden abhängig sind. Die auf Teufel komm raus Einschaltquoten generieren müssen.

Und ja, im bin überzeugt, dass die Öffentlich Rechtlichen im Großen und Ganzen das Weltgeschehen ganz gut einordnen können. Dabei bin ich mir sicher, dass sie dabei auch Fehler machen.

Warum ich überzeugt bin? Weil da Leute arbeiten, die den Journalismus gelernt haben. Weil die gelernt haben, wie man recherchiert. Wie man Quellen überprüft. Wie man falsche von richtigen Informationen unterscheiden können. Und weil es zu viele Leute sind, um sie allesamt auf Fake News Kurs trimmen zu können.

Dabei gibt es auch zu kritisieren. Einiges. Vieles. So braucht es sicher keine Soaps. Damit überfluten uns die Privaten zur Genüge. Auch keine zweitklassigen Game Shows. Darüber hinaus ist das ein bisschen wie mit den Singles früher. Da gab es zur A Seite auch immer eine B Seite. Und wer hat nicht Platten im Schrank, die je einen Hit und 20 mal Mist enthalten?

Wenn du dich also das nächste Mal über die Gebühren aufregst, stell dir doch einfach vor, damit finanzierst du die eine Sendung, die dich doch interessiert. Alles andere wird von anderen gezahlt. Und mal ganz ehrlich, jeder findet die eine Sendung für sich.

Anhang

Ich habe mir die Einschaltquoten eines x-beliebigen Tages angesehen. Gut, ganz x-beliebig war das nicht, ich wollte wissen, wie viele Menschen mit mir zusammen München Mord gesehen haben. Das tut aber nichts zur Sache.

Die Zahlen haben mich tatsächlich überrascht. Über 40% Einschaltquote und über 10 Millionen Zuschauer vereinigen sich bei ARD und ZDF. Ich finde, das sind beeindruckende Zahlen, die ganz klar für den Erhalt der Öffentlichen spricht.

Einschaltquote und Zuschauerzahl - eine Momentaufnahme (04.11.2023)

ZDF: "München Mord" / 25,1% - 6,65 Millionen
ARD: "Klein gegen Groß - das unglaubliche Duell" / 21,0% - 5,04 Millionen
ProSieben: "Schlag den Star" / 6,5% - 1,28 Millionen
Sat.1: "Charlie und die Schokoladenfabrik" / 3,1% - 0,80 Millionen
Vox: "Griff nach den Sternen - Arbeitsplatz Luxushotel" / 2,8 - 0,63 Millionen
Kabel eins: "911 Notruf L.A." / 2,4% - 0,63 Millionen
RTLzwei: "Krieg der Welten" / 1,8% - 0,47 Millionen

[nordbayern.de]: Einschaltquoten