Jörg Fauser
Revolution und Lügen
Jörg Fauser über Bier, Lügen und Revolution.
...und noch mehr Bier.
In Schönbrunn gab es billige Kneipen, die Beisln, da fühlte ich mich wohler. Das Bier war auch besser. Arbeitern durfte man mit dieser Limopisse nicht kommen. Andererseits kann man ihnen ja mit allem anderen auch, vor allem damit, daß sie die Welt verändern müßten. Das heißt, sie selbst sollten sie nicht verändern, aber sie sollten denen, die das vor hatten, an die Hand gehen, als Killer und Kanonenfutter. Die Lügen der Revolutionäre klangen anders, als die der Reaktionäre, Lügen waren es auch. Revolutionen waren Schwindel. Eine herrschende Schicht wurde durch eine andere ersetzt, und der Kulturapparat spuckte die Leitartikel dazu aus, die launigen Betrachtungen, die Feuilletons, die Propaganda, die Aperçus. Ich aß ein Gulasch und trank noch mehr Bier.