Abt.: Gärtopf

Kimchi ohne alles

In Korea, so wird gesagt, ist ein Essen ohne Kimchi kein Essen. In Mitteleuropa hingegen ist das Ferment experimentierfreudigen Seelen vorbehalten.

Im gut sortierten Asia Markt sind so manche, unserem Gaumen fremde, Wunderdinge zu entdecken. Darunter getrocknete Sardellen und Dosen mit undefinierbarem Inhalt.

Und eben Kimchi. Doch soll es hier nicht um die Dosenware aus Fernost gehen. Denn ganz ehrlich, so manche Produkte sind selbst für meinen Gaumen mehr Anstrengung, denn Genuss.

Aber probieren, das muss ich. Und was ich auch muss: Selbst experimentieren. Und was bietet sich mehr an, als sich ganz puristisch der Materie zu nähern.

Kein super scharfes Paprika. Kein Ingwer. Auch kein Knoblauch. Los geht's.

Zutaten

  • 1 Chinakohl
  • 2 Karotten
  • 2,5 Esslöffel Salz

Hat hier jemand gesagt, Karotten müssen kräftig gelb sein? Oder orange? Müssen sie nicht. Karotten können auch blass sein. Auch tief rot. Aber diese Varianten finden sich selten im Supermarkt.

Jetzt aber zur Zubereitung.

Karotten stifteln oder grob raspeln. Den Chinakohl in Streifen schneiden. Alles zusammen mit dem Salz in eine reichlich große Schüssel geben.

Jetzt wird es körperlich. Der Kohl möchte geknetet werden. Kräftig und ausdauernd. So lange bis ordentlich Flüssigkeit ausgetreten ist. Die Flüssigkeit ist wichtig.

Der Kohl kommt dann in einen Gärtopf. Oder ein Einmachglas. Wichtig ist, dass der Kohl mit Flüssigkeit bedeckt ist. Dazu bietet es sich an, den Kohl mit zum Beispiel Steinen unter Wasser drücken und halten.

Das gut verschlossene Glas wird nun für etwa eine Woche bei Zimmertemperatur gelagert. Dabei beginnt die Fermentation. Nach einer Woche kommt das Glas in den Kühlschrank, wo der Fermentationsprozess weitere drei Wochen weiter läuft. Dann ist der Prozess abgeschlossen und das Kimchi kann verkostet werden.

Natürlich kann man auch zu jedem früheren Zeitpunkt naschen. Schließlich ist man ja neugierig.