Achtung: Schrebergarten

Ein Bild mit Kräutern

Kräuter sind tolle Dinger. Sie duften, sie schmecken. Sie passen zu Salat, Gemüse, Fleisch und Fisch. Sie lassen sich frisch verwenden, trocknen oder in Öl einlegen. Man kann auch die ihnen inne seienden ätherischen Öle extrahieren. Aber das mache ich nicht.

In manch einem Garten wachsen, ja wuchern Kräuter in Beeten, in Töpfen und in versteckten Winkeln vor sich hin. Hier ein bisschen zupfen für den Salat, dort ein Zweiglein Rosmarin für den Braten. Es ist eine Freude.

Soll ich euch verraten, wer schuld an diesem Artikel ist? Ha, da kommt ihr nie von alleine drauf. Es ist die Zucchini. Warum das? Nun, ich habe schon gelegentlich kolportiert, dass sich die Zucchini schnell zur Plage entwickelt. Zur Plage für Gärtner und Gärtnerin. Aber auch zur Plage von Freunden und Bekannten. In allen erdenklichen Formen wird versucht der Früchte Herr zu werden. Kochen, braten, grillen, einlegen und voller Verzweiflung Kuchen backen. Doch irgendwie will es nicht so recht klappen mit der Liebe zum Gewächs. Das liegt nicht allein an der Menge, die so eine Zucchinipflanze produziert. Das liegt auch an der Zucchini selbst. Ein Eigengeschmack ist kaum wahrnehmbar. Die Konsistenz meist langweilig. Und jetzt kommen die Kräuter ins Spiel.

Rezept

Das Rezept ist so einfach wie wirkungsvoll: Man nehme reichlich Rosmarin, Salbei und Thymian etwa zu gleichen Teilen. Thymian vielleicht etwas weniger. Mit dem Wiegemesser fein zerkleinern und mit Öl und Salz vermischen. Darf gerne kräftig gesalzen sein. Von der Menge her sollte es so bemessen sein, dass sich die vorbereiteten, in Scheiben geschnittenen Zucchini damit - eine Seite reicht - gut bestreichen lassen. Auf den Grill und gut anbräunen. So lass ich mir Zucchini gefallen.

Über den Winter

Ob und welche Kräuter über den Winter kommen, da gibt sich die Literatur vorsichtig. Ja schon... wenn es nicht zuuuu kalt wird. Vielleicht -10 Grad oder sogar -20 Grad. Mit Laub abdecken. Bessern noch mit Vlies. Oder in den Keller. Jedenfalls sind viele der geliebten Kräuter nicht von hier, sondern lieben mehr das mediterrane.

Ich mache das jetzt mal so: Ich schneide die Kräuter zurück und zwar ziemlich radikal. Jeden Zweig bis hin zum letzten erkennbaren Blattansatz. Da sieht dann so ein Kräutertopf schon recht gerupft aus. Egal, denn:
Entweder überlebt die Pflanze den Winter, dann wird sie erfahrungsgemäss im nächsten Jahr freudig austreiben und loswuchern.
Oder sie überlebt nicht, dann habe ich wenigstens eine reichhaltige Ernte in diesem Jahr.

Die Kräuter verarbeite ich, wie beschrieben. Im Kühlschrank hält sich das. Selbstverständlich passt die Kräuterpaste nicht nur zu Zucchini. Auch auf Baguette oder Lammschulter machen sich die Kräuter recht gut.

Jetzt noch ein Bild mit Kräutern:

[Nachsatz]: Das Messer im Bild. Oioioi... ich habe mich die letzten 40 Jahre eigentlich sehr, sehr selten geschnitten. Warum auch. Tut weh und ist blöd. Mit dem Messer im Bild hingegen schneide ich mich eigentlich jedes Mal, wenn ich es in die Hand nehme. Das Messer ist nämlich überall scharf. Und wo es nicht scharf ist, da ist es spitz oder zumindest kantig. Das Messer ist nichts für kleine Kinder... und für mich eher auch nicht.